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MSV: Stimmung eskaliert
Fans greifen die Trainer an

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MSV: Die Stimmung eskaliert
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In Duisburg kocht die Stimmung über. Nach nur 180 gespielten Minuten steht der Zebrastall bereits lichterloh in Flammen und die Lage eskaliert sogar.

Einige sogenannte Fans sind jetzt über das Ziel hinaus geschossen und stellen das Trainergespann als Schuldige des Fehlstarts an den Pranger. Sie zerkratzten die Autos von Oliver Reck und Uwe Schubert. Außerdem erhielt Reck anonyme Anrufe, in denen seine Familie bedroht wurde. Ein absolutes Unding, das auch nicht zu entschuldigen ist.

„Das geht uns natürlich an die Nerven“, berichtet Schubert, der sich seit der Pleite in Regensburg wüsten Beschimpfungen ausgesetzt sieht. Die Pöbeleien greifen nicht nur in das Privatleben des Duos ein, sondern in den Internetforen werden die beiden auch fachlich diskreditiert. Schubert ist ratlos: „Es gibt einfach keine Sachlichkeit mehr. Natürlich sind wir auch von den ersten beiden Spielen enttäuscht, aber uns derart anzugreifen, ist grenzwertig.“

Vorstandschef Andreas Rüttgers wiederholt gegenüber RS seine Aussagen zur Trainerdiskussion aus der Bild-Zeitung und nimmt im Gegensatz zu anderen Vereinsoberhäuptern kein Blatt vor den Mund: „Ein Trainer steht immer unter Beobachtung, das ist unsere Aufgabe. Das Gerede von wegen‚ wir stehen bis zum Saisonende zu einem Trainer ist eine Plattitüde. Gerade in einer Stadt wie Duisburg, in der offen und direkt gesprochen wird, ist es ermüdend, immer wieder auf die Frage zu antworten, ob hinter dem Trainer gestanden wird. Deshalb sage ich, dass kein Trainer einen Freifahrtschein hat. Und eins ist auch klar: Die derzeitigen Diskussionen sind in unserer Situation völlig normal. Das ist nicht nur in Duisburg so.“

Normal sicherlich, wenn der MSV nicht gerade am Anfang der Saison stehen würde. Denn die Schärfe ist nach nur zwei Pleiten schon überraschend. Grund dafür ist sicherlich das desolate Auftreten der Mannschaft, die sich kampf-, mut- und ideenlos gegen die Aufsteiger präsentierte. Weil Reck im vergangenen Februar und März schon so gut wie entlassen war, ist das Opfer nun also schnell gefunden.

„Das ist aber falsch“, merkt Schubert an. „Wir haben immer gesagt, dass wir im Jahr der Konsolidierung vor einer sportlich schweren Aufgabe stehen. Wir sind alle unzufrieden, können es aber nur schaffen, indem wir Ruhe einkehren lassen.“

Doch wie soll diese Ruhe aussehen. Ein Sieg am Samstag im DFB-Pokal in Halle ist Pflicht, ansonsten explodiert das Pulverfass. Gewinnen die Zebras, ist die Karenzzeit aber nur so lange aufgeschoben, ehe es bei der nächsten Pleite wieder von vorne losgeht.

Dem MSV, damit auch Reck und Schubert, helfen nur noch Siege. Doch angesichts der schlechten Leistungen sowie der langen Verletztenliste sind diese derzeit eher zweifelhaft. Schließlich fallen mit Jürgen Gjasula, Julian Koch, Timo Perthel und Antonio da Silva vier Leistungsträger aus. Verletzungen, beziehungsweise Erkrankungen, die wiederum nicht auf falsches Training zurückzuführen sind.

In dieser kniffligen Situation stellen sich Fragen über Fragen. Wann kehrt mal Ruhe ein? Ist ein Trainerwechsel das Allheilmittel? Oder ist das Team nach wie vor untrainierbar? Wie lange machen Reck und Schubert das Theater noch mit? Sind die Spieler wirklich zweitligatauglich? Verstecken sich die Spieler hinter der Trainerdiskussion? Warum mangelt es an der Einstellung einiger Akteure? Wie groß wird nach dem Theater der Schaden für den MSV sein, der auf jeden Cent der Zuschauereinnahmen sowie des Sponsorings angewiesen ist?

Fragen über Fragen, die schnellstens beantwortet werden müssen. Ansonsten brennt der Zebrastall völlig aus.

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